Ende einer Konstanten! Da geht sie hin, einer der wenigen Konstanten im Leben eines Räbis. Nichts, oder zumindest nicht viel ist bei uns in Stein gemeisselt.
Wir spielen, wo wir wollen, geplant, spontan, einfach weil wir‘s können. Der Bus fährt erst, wenn wir so weit sind. Verbote ziehen uns an. Kurz: Wir sind unberechenbar!
Es gab schon Veranstalter, Buschauffeure und sogar eigene Präsidenten, die sind an uns schier verzweifelt. Nur eines ist für uns so sicher wie das Amen in der Kirche: Das Gordon-Bleu am Fasnachtsfreitag im Grüntal. Für Generationen von Räbis der Anker in der Fasnacht, bei einigen sogar die einzige warme Mahlzeit während der fünften Jahreszeit. Und nun hört Fredi Koller auf. Einer der sympathischsten Beizer im Rheintal wendet sich dem verdienten Ruhestand zu. Ein Beizer, der sich auch mit dem betrunkensten, mit vollem Mund redenden Guggern auf ein kurzes Tischgespräch einliess. (Okay, als Sohn eines Appenzellers ist er geübt.)
Ein Beizer, der stets wie aus dem Ei gepellt aus der Küche kam. Ein Beizer, dem der Gast wirklich noch wichtig ist. Nicht in jeder Beiz ist eine Gugga noch willkommen, bei Fredi fühlte man sich aber immer schnell zu Hause.
Mit dem Ende des Grüntals geht auch eine Stück Räbigeschichte zu Ende. Aber wie so oft: Immer, wenn eine Geschichte endet, fängt eine neue Geschichte an. Wo und wann, wir werden es erfahren. So lange schwelgen wir in Erinnerungen und freuen uns aufs letzte, bestimmt allerbeste Cordon-Bleu à la Fredi.