….and the Goldig Räbi 2024 goes to: Unterhaltsdienst Altstätten!

Sie putzen besser als Marry Poppins, haben saugstärkere Maschinen als der Rüssel eines Nasenbären und ein Team, das es mit Popeye aufnehmen könnte: Der Unterhaltsdienst Altstätten stellt an der Fasnacht sicher, dass wir alle unbeschwert feiern können.

Kaum jemand nimmt wahr, was sich vor allem samstagnachts in den Gassen abspielt: Bierflaschen, die achtlos auf dem Trottoir liegen – für den Hamweg zur Seite gelegt – Kostümteile, die es nicht mit dem Besitzer in die nächste Bar geschafft haben, die auf dem Boden liegen auf dem über und über mit Konfetti bedeckten Asphalt und Zigarettenstummel, die sich mit Biersauce, und Resten von Hörnli und Ghackets vermischen. Doch wer nicht zu später Stunde durch die Gassen zieht, bekommt von all dem nicht viel mit.

Denn wenn die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler in ihre Betten gehüpft sind, geht es für das Team des Unterhaltdienstes erst richtig los. Um 6 Uhr morgens – nach der Tschätterinacht – beginnt die Arbeit für das Team. Und wenn um 10 Uhr die ersten Gäste wieder ins Sauhallezelt torkeln, haben sie die Strassen schon wieder sauber gefegt.

Im Gegensatz zu Mary Poppins kann der Unterhaltsdienst die Fasnächtler nicht mit Zückerli beglücken. Und zaubern können sie auch nicht. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes Manpower gefragt: Allein am Sonntagmorgen sind 10 Mitarbeiter während vier Stunden im Einsatz. Nicht eingerechnet sind die Aufräumarbeiten am Sonntagabend oder nach dem Umzug am Donnerstag, dem Böög am Montag oder dem Fasnachtsdienstag. Und während sie früher die Putzarbeit mit den Bambusbesen mit dem stählern ihrer Muckis verbinden konnten, haben sie heute Laubbläser im Einsatz. Schont auch den Muskelkater. Schliesslich räumen sie während sechs Tagen Fasnacht bis zu 10 Tonnen Müll weg. Zur Einordnung: 10 Tonnen – das sind zwei Elefanten oder fünf Krokodile oder zehn Eisbären.

Mitschuldig an diesen fünf Krokodilen, die sich während der fünften Jahreszeit im Städtli rumtreiben, sind auch wir – da können wir uns nicht aus der Affäre ziehen. Und Quellen haben uns verraten, dass wir Guggenmusiken Schuld sind an einem ganz besonderen Übel sind: Kaputte Drumsticks erschweren die Aufräumarbeiten. Warum? Die Putzmaschine kriegt sie nicht zu fassen oder sie bleiben stecken. Aber zum Glück sind wir nicht das schlimmste Übel, mit dem sie zu kämpfen haben. An erster Stelle steht das Wetter: Bei Föhn verteilt sich das Konfetti nämlich überall. Und am Sonntagmorgen musste das Team statt mit der Putzmaschine auch schon mit dem Pistenbully ausrücken. Leichter Regen hingegen kommt dem Unterhaltsdienst entgegen. Dann ist das Erbrochene schon weggespült.
Ja, unsere Putzequipe macht sehr viel mit. Auch, wenn es um den Verkehr geht. Denn, zu den Aufgaben des Unterhaltsdienstes gehört auch die Signalisation der Umleitungen in der Fasnachtszeit. Und das kann ganz schön aufwendig sein. Zum Beispiel, wenn die auf dem Breiteareal aufgestellten Lichtsignale von Fasnachtsgruppen überklebt werden, die Umleitungstafeln aus dem Stadtbach gefischt werden müssen oder die Fahrverbotsschilder gar nicht mehr auftauchen. Oder in Rorschach auf der Strasse gefunden werden.
Klar ist: Wer an der Fasnacht arbeitet, braucht ein dickes Fell. Und dieses dicke Fell und die geleistete Arbeit verdienen ein dickes Lob – und ein herzliches Dankeschön!

Also, DANKE, dass wir die Fasnacht feiern können und ihr uns hinterherputzt. DANKE, dass ihr euch nie beklagt und unser Städtli wieder hübsch macht. DANKE, dass ihr aufsteht, wenn wir schlafen gehen. DANKE, dass ihr trotzdem keine Fasnachtsmuffel seid. Ihr seid würdige Preisträger für den Goldigen Räbi 2024!

Wie sollen wir ihn nennen?

Styler? Graue Eminenz? Dauerbrenner? Ästhetisches Gewissen? Knieschoner-Fäger? Schacht? Arrogante Schnauze? Posaunen-Monster? GraFi(c)ker? Erfinder der Vereinfachung? Mister Tequila Suicide? Buben-Züchter? Sir All Inclusive? Ja. Das alles.

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